
Mach mit und trenn Dich von Deiner Plastiktüte!
Gemeinsam mit acht weiteren Kreisen und kreisfreien Städten aus Westfalen haben wir uns 2019 der Kampagne #wirfuerbio angeschlossen. Insgesamt sind mehr als 80 Abfallwirtschaftsbetriebe aus 12 Bundesländern unter dem Dach der Kampagne versammelt, um sich gemeinsam für weniger Plastik (und andere Störstoffe) im Bioabfall einzusetzen.


Bioabfall kann mehr – ein perfekter Kreislauf
Klimaschutz fängt zu Hause an. Der Bioabfall aus Deiner Tonne wird in unserer Kompostierungsanlage zu wertvollem Biokompost und Biodünger verarbeitet. Damit das reibungslos funktioniert, muss er frei von Störstoffen, wie zum Beispiel Plastik, sein. Das Besondere an Biokompost aus Biomüll: Er fördert die Humusbildung im Boden und verbessert den Wasserspeicher. Aus Biomüll wird wertvoller Kompost, der das Wachstum neuer Pflanzen fördert. So schließt sich der Kreislauf der Natur und Du hast frisches Obst und Gemüse auf deinem Teller. Klasse, oder?
Eine Biogasanlage ist Umwelttechnik vom Feinsten, die unsere Umwelt schont. In unseren Biogasanlagen wird durch den natürlichen, mikrobiologischen Abbau deines Bioabfalls Biogas hergestellt. Wie genau das funktioniert? Bakterien zersetzen in einem luftdichten Raum – dem sogenannten Fermenter – den zuvor zerkleinerten Bioabfall. Dabei entsteht Biogas. Zurück bleibt ein Gärrest, der zu Biokompost für die Landwirtschaft und Privatgärten wird.


Das Biogas wird im Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt. Das Biogas gelangt in einen Motor und wird darin verbrannt. Dieser Motor treibt wiederum einen Generator an, der Strom erzeugt. Der Strom wird dann in das Stromnetz übertragen. Die bei der Verbrennung entstandene Wärme wird ebenfalls genutzt. Ein perfekter Kreislauf mit einem wundervollen Ergebnis für unsere Umwelt: 100 % grüne Energie.
Keine Plastiktüten!
Sie ist grün, bio und „kompostierbar“ – und trotzdem hat sie in der Biotonne NICHTS zu suchen. Die „kompostierbare“ Plastiktüte ist ein Produkt, das in unseren Anlagen häufig nicht hält, was es verspricht. Die Bezeichnung „bio“ bedeutet nicht etwa, dass sie gemeinsam mit Essensresten in die Biotonne gehört. Es kann bedeuten, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen auf Stärkebasis hergestellt wird und als „kompostierbar“ deklariert ist. Sie zersetzt sich sogar nach einer gewissen Zeit. Am Ende des Abbaus bleiben Wasser, Kohlendioxid und mineralische Zusatzstoffe zurück, aber humusbildende Materialien werden nicht erzeugt. Es gibt also keinen Vorteil für den Kompost.

ABER: Sie zersetzt sich in der Regel nicht vollständig in unseren Bioabfallbehandlungsanlagen. Wir müssten sie aufwendig aussortieren und verbrennen. Warum sie trotzdem als „kompostierbar“ bezeichnet werden darf? Weil sie einer Industrienorm z.B. DIN EN 13432 entspricht. Diese besagt, dass Bioplastik kompostierbar ist, wenn es sich innerhalb von 90 Tagen zu 90 Prozent in Teilchen zersetzt hat, die kleiner als zwei Millimeter sind. In unserem Kompostwerk haben die Bioabfälle aber deutlich weniger Zeit. Das bedeutet, dass Bioplastik im Kompost zurückbleiben kann. Die „kompostierbare“ Plastiktüte ist also keine Alternative zu Vorsortierer und Papiertüte oder der losen Sammlung.

