Ersatz­brennstoff­anlage und Mechanisch-Biologische Abfall­behandlungs­anlage

Ersatzbrennstoff­anlage

Die Anlage zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen aus Restabfällen (EBS-Anlage) wird seit Mitte 2002 durch die ECOWEST, Entsorgungsverbund Westfalen GmbH, betrieben. Sie befindet sich auf dem Gelände des Entsorgungszentrums in Ennigerloh. Beteiligt sind die Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH (GEG) (49 %) und die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf (AWG) (51%). Gemeinsam agieren sie im ECOWEST VERBUND.

 

Was wird aus Rest- und Gewerbeabfall?

Restabfälle sowohl aus dem Hausmüll- als auch aus dem Gewerbeabfallbereich aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf werden über zwei Linien in die Anlage gefahren. Dort werden sie mechanisch durch Zerkleinerungs-, Metallabscheidungs-, Siebungs-, Windsichtungs-, Schadstoffentfrachtungs- und  Trocknungsprozesse zu homogenen Ersatzbrennstoffen aufbereitet. Neben hoch- und mittelkalorischen Abfallanteilen werden weitere Wertstoffe (Altmetalle) abgetrennt und einer Verwertung zugeführt.

Die Behandlung der relativen Abluftteilströme erfolgt in einer regenerativen thermischen Oxidationsanlage (RTO, u. a. zur Geruchsminderung) sowie Ableitung der übrigen Abluft über Staubfilter. Der gesamte Ablauf wird durch Qualitätssicherungsprogramme überwacht. Der so erzeugte Ersatzbrennstoff ersetzt (substituiert) fossile Energieträger wie Kohle oder Erdöl. Hauptabnehmer sind die Zementindustrie und andere Feuerungsanlagen wie EBS-Kraftwerke. Eine entsprechende Broschüre finden Sie hier.

Biologische Abfallbehandlungs­anlage

Die Biologische Abfallbehandlungsanlage schließt sich direkt an die EBS-Anlage an und verarbeitet die Mengen aus den Hausabfällen, die einen hohen biologischen Anteil enthalten. Betreiber der Anlage ist ebenfalls die ECOWEST, Entsorgungsverbund Westfalen GmbH.

Daten und Fakten Biologische Abfallbehandlungsanlage (BA) in Ennigerloh:

  • Wertschöpfung von Metallen (Schrott)
  • aerobe Behandlung als biologische Trocknung
  • 16 Trocknungstunnel a 32 m x 6 m
  • Abluftbehandlung über Staubfilter, Biofilter und regenerative thermische Oxidationsanlagen (RTO, u. a. zur Geruchsminimierung)

 

Wie funktioniert die biologische Abfallbehandlung?

Aus der Anlieferungshalle gelangt das Material nach der Wertschöpfung von Metallen über Förderbänder in die Trocknungstunnel. Hier spielen sich gekapselt und somit von der Umwelt abgeschottet unter Selbsterwärmung mikrobiologische Zersetzungsprozesse ab. Das aerobe Behandlungsverfahren nutzt somit die Vorgänge, die aus der Kompostierung bekannt sind. Die mikrobiellen Abbauprozesse werden kontrolliert und optimiert zur Trocknung der eingelagerten Abfälle genutzt. Sie werden über die Regelung von Temperatur, Feuchtigkeit und Belüftung gesteuert und unterstützt.
In bis zu drei Wochen führt diese biologische Trocknung zur angestrebten Stabilisierung des Abfalls. Dabei verringert sich das Volumen des Abfalls durch Rotte- und Wasserverluste. Der verbleibende Rest wird ressourcenschonend als alternativer, biogener Brennstoff („Biostabilat“) zur Energiegewinnung in industriellen Verbrennungsvorgängen (z. B. Kraftwerke) verwendet. Von den angelieferten Abfallmengen, die zuvor bereits die EBS-Anlage durchlaufen haben, bleibt nach der biologischen Behandlung nur ein geringer Prozentsatz übrig. Dieser wird als inertes Material auf der Zentraldeponie in Ennigerloh eingebaut.

Durch die aufeinander aufbauende mechanische Aufbereitung der Abfälle in der EBS-Anlage und die anschließende biologische Trocknung in der BA werden die Anlagen auch als Mechanisch-Biologische Anlage (MBA) zusammengefasst.

Interaktives Kugelpanorama

Eine beeindruckende Übersicht des Entsorgungszentrums ECOWEST bietet das interaktive Kugelpanorama

360°-Rundgang

Die virtuelle Tour ermöglicht Einblicke in die EBS-Anlage am Standort des Entsorgungszentrums ECOWEST.

Ansprechpartner
Rüdiger Bachmann
Betriebsleitung MBA
Broschüre
Innovative Technik - Sichere Entsorgung